Blog

eSport Schriftzug im Vordergrund, im Hintergrund ein Bildschirm, auf dem ein Autorennen gespielt wird

Hintergrundfoto: pexels/pixabay

eSport – Auftakt einer Blogartikel-Serie

02 Oktober 2019

Lesezeit 6 Minuten

In den nächsten Wochen widmen wir uns intensiv dem Thema eSport. Neben spannenden Interviews mit eSportler*innen und Wissenschaftler*innen wird es auch einen Gastbeitrag der Techniker Krankenkasse geben. Am 17. Oktober findet zudem unser Webinar mit Sportwissenschaftler Prof. Dr. Matthias Wagner statt.

Ist eSport Sport?

Ist eSport Sport? Diese Frage beschäftigt die Fachwelt und breite Öffentlichkeit gerade ungemein. Was fällt überhaupt unter den Begriff eSport? Und wie definiert sich Sport? Eine einheitliche Definition lässt sich zu beidem nicht so leicht finden. Daher ist es schwierig, eine Antwort auf die Frage zu geben, ob eSport wirklich ein Sport ist. Innerhalb der eSport-Szene wird das wettkampfmäßige digitale Spielen sehr wohl als solcher verstanden.

Der Deutsche Olympische Sportbund hingegen unterscheidet zunächst zwischen virtuellen Sportsimulationen (z.B. FIFA) und eGaming (z.B. League of Legends oder Counter Strike). Erstere hält er zumindest für „anschlussfähig“ an Sportvereine und –verbände, letztere nicht. In unserer Serie behandeln wir ausdrücklich alle denkbaren Arten von eSport, das heißt von Sportsimulationen über Strategiespiele bis hin zu Ego Shootern.

Das Thema eSport hat es sogar bis hinein in eine fast dreistündige Bundestagsanhörung geschafft. Die Meinungen der dort eingeladenen Expert*innen gingen weit auseinander. Eine Aufzeichnung der Anhörung kannst Du Dir hier ansehen.

Sprinterin in Startposition, die Aschebahn ist jedoch nur Teil eines Smartphone-Displays

Foto: composita/pixabay

Darüber hinaus beschäftigen uns aber noch viele weitere Fragen rund um das Thema eSport. Diese lassen sich nicht alle in einem Blogbeitrag beantworten – oder wenn, dann nur stark verkürzt. Daher räumen wir dem Thema, das aktuell so viele Menschen zu beschäftigen scheint, mehr Raum ein. Neben diesem hier wird es noch fünf weitere Blogbeiträge geben:

Beruf eSportler*in

Für manche Menschen vielleicht schwer vorstellbar: Mit Computerspielen kann man Geld verdienen. Nicht nur teilweise hohe Preisgelder bei Wettkämpfen locken, sondern auch ganz normale Arbeitsverträge mit einem festen Gehalt. Doch wie sieht der Beruf eSportler*in aus? Wie wird man eSportler*in? Kann das jede*r? Wie trainieren eSportler*innen? Besteht das Training nur aus Spielen?

Zu diesen und weiteren Fragen haben wir eSportler Andi Gube interviewt. Mit dem Fußballspiel FIFA auf der Playstation verdient er seit mehr als einem Jahr sein Geld. Seit dem 1. Juli 2019 spielt er für Eintracht Frankfurt. Davor war er beim FC Ingolstadt unter Vertrag.

Zwei Menschen spielen gegeneinander Fifa

Foto: JESHOOTS-com/pixabay

Frauen im eSport

Bei den Menschen, die Computer- oder Videospiele spielen, ist das Verhältnis zwischen Frauen und Männern ausgewogen. Sieht das im eSport ähnlich aus? Und was ist mit Menschen, die eine andere sexuelle Identität oder Orientierung haben? Es gibt gemischte eSport-Turniere und solche, die nur für Frauen zugänglich sind. Werden Spielerinnen dadurch wirklich gefördert oder eher von der restlichen eSport-Szene ausgegrenzt?

Bei unseren Recherchen zum Thema Gaming stoßen wir häufig auf Berichte von Frauen, die beim Spielen mit sexistischen Anfeindungen konfrontiert wurden. Kommt so etwas im eSport auch vor? Oder beugt der professionellere Kontext (z.B. klare Wettkampfregeln, Schiedsrichter*innen) dem vor?

Vor welchen großen Herausforderungen hinsichtlich der Gleichberechtigung der Geschlechter steht die eSport-Szene in den nächsten Jahren? Diese Fragen stellen wir Spieleforscherin Natalie Denk von der Donau-Universität Krems und Yvonne Scheer, eSportlerin und Österreichs erste Genderbeauftragte für eSport.

Frau hält einen X-Box Conroller in den Händen

Nicolas Gras/Unsplash

Webinar: eSport und psychosoziale Gesundheit

Ist eSport Sport? Warum unterscheidet der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) zwischen virtuellen Sportsimulationen und eGaming? Inwiefern spielt Computerspielsucht (Gaming Disorder) für eSport eine Rolle? Sind Menschen, die an einer Gaming Disorder erkrankt sind, überhaupt fähig, eSportler*in zu werden?

Gibt es Persönlichkeitstypen, die besonders anfällig für eine Videospielsucht sind? Wie kann diese diagnostiziert werden? Welche Langzeitfolgen sind denkbar? Welche Therapiemöglichkeiten gibt es? Und was können eSport-Vereine und angehende oder professionelle eSportler*innen tun, um einer Gaming Disorder vorzubeugen?

Diese Fragen behandeln wir zusammen mit dem Sportwissenschaftler Prof. Dr. Matthias Wagner von der Universität der Bundeswehr in München. Das Webinar findet am 17. Oktober von 14 bis 15 Uhr statt. Die Anmeldung ist ab sofort über diesen Link möglich. Die Anzahl der Teilnehmer*innen ist auf 15 beschränkt.

Person spiel ein Autorennen auf der Playstation

Hintergrundfoto: pexels/pixabay

Inklusion durch eSport?

Der eSport ermöglicht Menschen, selbst dann Profi-Sportler*in zu sein, wenn das im analogen Leben unmöglich wäre – beispielsweise durch eine schwere Erkrankung oder eine Behinderung. Wie schätzen Betroffene das Inklusionspotential von eSports ein – für einzelne Personen, aber auch für die Gesellschaft?

PENTA und BCON haben vor kurzem einen eigenen Verein nur für eSportler*innen mit Handicap gegründet. Dient ein eigenes Team der Inklusion oder grenzt man die Spieler*innen damit nicht eher von den anderen Teams ab? Sind Computerspiele als digitaler Rückzugsort für die Inklusion von Menschen mit einer Behinderung eher förderlich oder eher hinderlich oder vielleicht auch beides?

Über diese Themen sprechen wir mit Niklas Luginsland. Niklas spielt seit mehr als einem Jahr für den VfB Stuttgart professionell FIFA. Durch die Glasknochenkrankheit ist jeglicher analoger Sport für ihn zu riskant – der digitale Sport hat ihm hingegen ganz neue Möglichkeiten eröffnet.

Gaming-Maus auf rot beleuchtetem Untergrund

Foto: Dhe Haivan Lif/Unsplash

eSport und Krankenkassen

Den Abschluss unserer Serie stellt ein Gastbetrag von Yvonne Wagner, Techniker Krankenkasse. E-Sport aus Sicht der Krankenkasse heißt für sie nicht nur, das Phänomen im Blick zu haben und anzuerkennen, dass Menschen sich damit beschäftigen. Krankenkassen sollten ihrer Ansicht nach auch Angebote machen und Hilfestellungen geben, um dem Zeitvertreib eSport in gesundem Maß nachzugehen. Beispielsweise darauf hinwirken, dass ausreichend Pausen gemacht werden und dass die analoge Welt weiter eine wichtige Rolle im Leben der Spieler*innen spielt. Kurz: Medienkompetenz gemeinsam mit den Versicherten aufbauen.

Wir freuen uns selbst schon auf die vielen spannenden Beiträge in unserer Serie. Und Du?

Pssst… gerne weitersagen, teilen, tweeten! 😉

(Fotos: Pexels/Pixabay [bearbeitet von webcare+], Composita/Pixabay, Jeshoots-com/Pixabay, Nicolas Gras/Unsplash, Dhe Haivan Lif/Unsplash)

Andi Gube im Trikot von Eintracht Frankfurt Beruf eSportler: Interview mit Andi Gube Dozent hinter einem Tisch voll Bücher. Im Hintergrund eine Tafel mit vielen Formeln. Mediensucht im Jugendalter: Aktueller Forschungsstand
Diesen Artikel Teilen auf:
Interessante Beiträge

Du hast Fragen oder Anregungen?

Schreib uns gerne eine Nachricht, wir helfen Dir weiter.