Mediennutzung und Mediensucht in Zahlen
Online verbrachte Zeit pro Tag
Die ARD/ZDF Online-Studie ermittelt mittlere Angaben der täglichen Online-Zeit seit dem Jahr 2000. Im Jahr 2015 wurde die Datenerhebung verändert, was einer Absenkung des Ergebniswerts zur Folge hatte.
Tägliche Onlinezeit von Jugendlichen
Die JIM-Studie befragt jedes Jahr Jugendliche im Alter von 12 bis 19 Jahren über ihr Mediennutzungsverhalten (n=1200). Die Grafik zeigt die Entwicklung der täglich (Montag bis Freitag) online verbrachten Zeit. Die Zahlen basieren auf Selbsteinschätzungen der Jugendlichen. Der Anstieg der Onlinezeit im Jahr 2013 lässt sich durch die geänderte Fragestellung erklären: Bis einschließlich 2012 ging es ausschließlich um Kommunikation, die online stattfand. In 2013 wurden weitere Nutzungsbereiche aufgenommen und explizit nach Spielen, Recherche und Unterhaltung (Musik, Videos und Bilder) gefragt.
Prävalenz von Internetabhängigkeit
Die PINTA-Studie wurde vom Bundesministerium für Gesundheit in Auftrag gegeben und an der Universität Lübeck von 2010 bis 2011 durchgeführt.Die Grafiken zeigen die geschätzte Prävalenz für das Vorliegen einer Internetabhängigkeit nach Altersgruppe und Geschlecht differenziert. Befragt wurden 15.024 Personen im Alter von 14 bis 64 Jahren.
Problematische Internetnutzung bei jungen Menschen
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung erhebt in mehrjährigen Abständen die Drogenaffinität von Jugendlichen in Deutschland. Seit 2011 beinhaltet die Studie auch Zahlen zur Computer- und Internetnutzung. Im Jahr 2019 wurden in einer deutschlandweiten Repräsentativbefragung 7.000 Menschen zwischen 12 und 25 Jahren befragt.
Suchtartige Nutzung von sozialen Medien und Computerspielen
Der Drogen- und Suchtbericht 2019 weist in diesem Punkt auf mehrere Studien vom Deutschen Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ), Deutschen Zentrum für Suchtfragen (DZS), dem IGES Institut und der DAK-Gesundheit hin. In den Jahren 2018/2019 befragten sie insgesamt 1.000 Jugendliche sowie 5.614 Arbeitnehmer*innen. Ziel der Befragung war es, herauszufinden, wie viele von ihnen die Kriterien einer Social Media Disorder oder Gaming Disorder erfüllen.
Problematische Mediennutzung in der ambulanten Suchthilfe
Der „Fünfte Suchtbericht für das Land Hessen“ gibt an, wie viele Personen pro Jahr (von 2011 bis einschließlich 2015) Suchtberatungsstellen in Hessen mit einem problematischen Mediengebrauch aufgesucht haben.
Hauptproblem Mediennutzung in der ambulanten Suchthilfe
Im Auftrag der Hessischen Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS) erhebt das Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (ISD) Zahlen zur ambulanten Suchthilfe in Hessen. Dabei wird auch nach der Hauptproblemlage, also dem hauptsächlich genutzten Suchtstoff, der Personen gefragt. Im Jahr 2018 wurde die Erhebungsmethode geändert.
Problematische Mediennutzung bei Menschen
mit einer stoffgebundenen Abhängigkeit.
Menschen, die Suchterkrankung haben, können gleichzeitig auch anfälliger für die Entwicklung einer Mediensucht sein. In den Einrichtungen der Jugendberatung und Jugendhilfe e. V. (JJ) ist das Thema Medienkonsum – insbesondere im Kontext der Suchtprävention – immer wieder präsent. Wie intensiv die Menschen, die der Verein wegen einer stoffgebundenen Abhängigkeit berät oder behandelt, Medien wirklich nutzen, wurde in einer internen Studie erfasst. Im Zeitraum November 2021 bis März 2022 wurden dazu 136 Personen befragt. Befragt wurden nur Personen, die bereits mit einer stoffgebundenen Abhängigkeit oder pathologischem Glücksspiel als Erstdiagnose ins Hilfesystem eingemündet waren. Menschen, die aufgrund eines medienbasierten abhängigen Verhaltens als Hauptproblematik die Einrichtungen aufsuchten, waren von der Studie ausgenommen.