Am 17. Februar startet die diesjährige Fastenzeit. Dann verzichten Millionen Deutsche sechs Wochen lang auf Alkohol, Süßigkeiten, Rauchen, Fleisch oder anderes. Ganze 65 Prozent der deutschen Bevölkerung halten Fasten für sinnvoll, etwa 45 Prozent haben selbst schon einmal gefastet. Auch digital fasten ist für viele Menschen interessant. Vier von zehn Befragten können sich vorstellen, in der Fastenzeit auf den Fernseher zu verzichten. Drei von zehn würden auf Handy oder Computer verzichten.
Warum ist digital fasten sinnvoll?
Du fragst Dich, warum Du beim digitalen Fasten überhaupt mitmachen solltest? Gründe für den Verzicht aufs Internet gibt es viele. Die Befragten nennen beispielsweise:
- Mehr Zeit für Dich selbst (67 %)
- Weniger Stress (61 %)
- Häufiger mit Deinen Freund*innen und Familie treffen (61 %)
- Auf wichtige Aufgaben konzentrieren (57 %)
- Abschalten und mehr schlafen (56 %)
- Ruhiger werden (55 %)
- Mehr Zeit für Deine (anderen) Hobbys (50 %)
Kannst Du Dir vorstellen, auf Dein Handy oder Deinen Computer für mehrere Wochen komplett zu verzichten? Nein? Ganz so radikal muss es in der Fastenzeit auch gar nicht laufen. Unser Tipp: Fang klein an! Faste erstmal nur ein bestimmtes Internet-Angebot. Steigern kannst Du dich dann immer noch. Hier kommen unsere fünf Ideen fürs Digitale Fasten:
- E-Mails
- Messenger
- Soziale Netzwerke
- Gaming
- Streaming
Digital Fasten – Idee Nr. 1: E-Mails
Überfülltes Postfach, unwichtige Mails, Spam: Treiben Dich E-Mails manchmal auch auf die Palme? Die E-Mail ist der Klassiker der digitalen Kommunikation und wird immer noch rege genutzt. Im Laufe der Jahre sammelt sich im eigenen Postfach aber gefühlt immer mehr an. Vor allem Newsletter und Werbe-Mails können nervig sein. Oder wenn an der Arbeit die Kolleg*innen eine für dich völlig uninteressante Frage ans ganze Team schicken, untereinander diskutieren und dabei immer auf „allen antworten“ klicken. Das raubt Zeit und Nerven.
Also warum nicht einfach mal eine Auszeit gönnen? An der Arbeit darfst du natürlich nicht vollkommen auf Mails verzichten. Das würde wohl Ärger geben. Aber eine kleine und sinnvolle Einschränkung ist nicht nur Balsam für die Seele, sondern kann Dir auch noch helfen, Dich besser auf Deine Aufgaben zu konzentrieren. Dienstliche Mails beispielsweise nur noch in bestimmten Zeitfenstern lesen und bearbeiten (zum Beispiel morgen 9-10 Uhr und nachmittags 15-16 Uhr).
Das private Postfach kann auch mal ein paar Tage warten. Wie wär’s zum Beispiel, wenn du da nur noch dienstags und freitags rein guckst? Mal ganz unter uns: Wann hast Du das letzte Mal eine private Mail bekommen, auf die Du so schnell wie möglich antworten musstest?
Übrigens: Unsere Online-Redakteurin Saskia hat das mit dem E-Mail-Fasten schon einmal ausprobiert. Wie sich das angefühlt hat und was ihre Tipps sind, kannst du hier nachlesen.
Idee für Digitales Fasten Nr. 2: Messenger
Für die tägliche digitale Kommunikation sind Messenger wohl das wichtigste Medium – ob Du nun den Markführer WhatsApp nutzt, oder die datenschutzfreundlichen Signal oder Threema. Hierauf zu verzichten, könnte schon schwieriger sein. Die Kommunikation über Messenger ist schnell und bequem.
Allerdings gibt es auch ein paar Schattenseiten. Emojis ersetzen keine echten Emotionen, das geschriebene Wort führt nicht selten zu Missverständnissen und manchmal dauert dann doch alles viel länger, als wenn man einfach mal kurz miteinander telefoniert hätte. Und dann ist da noch dieser nervige blaue Haken, den wir alle paar Minuten checken, wenn wir eine Antwort sehnsüchtig erwarten. Und wehe unser*e Gesprächspartner*in liest unsere Nachricht, antwortet aber nicht direkt. Dann ist was los!
Es lohnt sich also, Deine Messenger-Nutzung mal kritisch zu hinterfragen und auf die Probe zu stellen. Hast Du Dein Schreibverhalten unter Kontrolle? Oder hat Dein Messenger vielleicht eher Dich unter Kontrolle? Unsere ehemalige Kollegin Stephanie hat WhatsApp-Fasten einmal ausprobiert und ein sehr positives Fazit gezogen, aber lies selbst.
Digital Fasten – Idee Nr. 3: Soziale Netzwerke
Weißt Du, wie viel Zeit Du täglich auf Facebook, Instagram und Co verbringst? Nein? Dann schau doch mal in Deinen Apps oder Handy-Einstellungen nach (z.B. hier oder hier). In der Regel findest Du dort eine entsprechende Angabe. Überrascht, wie viele Stunden es tatsächlich sind? Social Media Apps nutzen eine Reihe an psychologischen Tricks, um Dich möglichst lange bei sich zu behalten. Welche das sind, kannst Du hier nachlesen.
Wenn Dich die Apps bereits am Haken haben, wird es höchste Zeit für eine kleine Digital Detox Kur. Sechs Wochen ohne soziale Netzwerke. Welche Gefühle löst diese Vorstellung in Dir aus? Hilfe, dann verpasst Du ja alles? Hast Du schon mal von FOMO gehört? Nicht? Dann klick mal hier. Oder bleibst Du bei der Vorstellung ganz entspannt? Juhu, endlich mal nicht den ganzen Tag perfekte Fotos von vermeintlich perfekten Leben vergleichen?
So oder so: Der (zeitweise) Verzicht auf soziale Netzwerke kann eine sehr spannende Erfahrung sein. Auch wenn Du es nicht die ganzen sechs Wochen durchhältst, kannst Du dabei viel lernen. Über Dich, über Deine Freund*innen und über die Chancen und Risiken digitaler Medien. Probier’s doch einfach mal aus!
Idee für Digitales Fasten Nr. 4: Gaming
Gibt es Menschen, die nicht gerne spielen? Vermutlich nur wenige. Aber genau darum geht es doch beim Fasten: Bewusst einen abgesteckten Zeitraum auf etwas verzichten, dass man eigentlich sehr gerne tut. Etwas zu fasten, dass man gar nicht mag, würde wenig Sinn ergeben.
Gerade für digitale Spiele gibt es aber hervorragende Alternativen: Analoge Spiele, also Spieleabende am Küchentisch. Zugegeben, mit den aktuellen Kontaktbeschränkungen sind große Spielerunden nicht so möglich wie wir uns das vielleicht wünschen würden. Aber ein Spieleabend mit der WG oder der engen Familie ist immer noch möglich und eine willkommene Abwechslung zum Zocken am Bildschirm.
Und wenn Du gar nicht auf Dein Lieblingsspiel verzichten möchtest, guck doch mal, ob es dazu nicht vielleicht auch Romane gibt. Manche große Spiele-Titel haben ganze Romanreihen, in denen sich die Fans verlieren können. So kannst Du Deiner Spielewelt auch ohne aktives Spielen ganz nah sein. Falls Dich der Verzicht aufs Gaming sehr nervös, gereizt oder sogar aggressiv macht, lohnt sich vielleicht ein Blick in diesen Blogartikel von uns.
Digital Fasten – Idee Nr. 5: Streaming
Wie sehr ist Dein Streaming-Konsum seit Ausbruch der Corona-Pandemie gestiegen? Keine Sorge, das geht uns genauso. Wenn Du vor lauter Netflix, Disney+ und Co kaum noch vom Sofa hochkommst, dann wäre das hier vielleicht eine gute Fasten-Idee für Dich. Vielleicht liegt auf Deinem Nachtisch ja auch ein immer größer werdender Stapel an Büchern, die endlich mal gelesen werden wollen.
Oder Du streamst abends nicht drei Stunden Serien auf Amazon Prime, sondern stattdessen lieber eine Stunde Fitness-Workout auf YouTube. Und nicht nur angucken, sondern mitmachen! Auch ein Spaziergang ist eine gute Alternative. Mal ehrlich: Wir sitzen aktuell doch eh schon so viel zuhause rum. Mal rauszukommen, tut gut. Nicht nur körperlich, sondern auch mental.
Weißt Du eigentlich schon, warum wir uns von den großen Streaming-Plattformen so leicht zum stundenlangen Zusehen verführen lassen? Das geht nämlich nicht nur Dir so und ist auch kein Zufall, sondern gewollt. Mehr dazu kannst Du in unserem Blogbeitrag über Binge Watching nachlesen.
Erzähl uns von Deinem digitalen Fasten-Erlebnis
Unsere Online-Redakteurin Saskia wird dieses Jahr auch wieder digital fasten. Auf was genau sie verzichtet, soll noch eine Überraschung bleiben. Nach Ablauf der Fastenzeit, also nach dem 3. April, wird sie hier dazu einen Blogartikel veröffentlichen.
Falls Du dieses Jahr auch digital fasten möchtest, melde Dich gerne bei uns! Es interessiert uns sehr, wie es Dir in der Zeit ergeht und was Du aus der Fastenzeit für die Zukunft mitnimmst. Schreib uns einfach eine Mail oder kontaktiere uns über Instagram (@webcareplus), Facebook oder Twitter.
Und jetzt heißt es: Fröhliches Fasten!