Mit dem Rauchen aufhören, mehr Sport machen, endlich mal den Keller ausmisten – so oder so ähnlich sehen gute Vorsätze fürs neue Jahr aus. Jedes Jahr aufs Neue überlegen viele Menschen, was sie im kommenden Jahr besser oder zumindest anders machen wollen. Drei ganz klassische Neujahrsvorsätze beginnen mit dem Buchstaben F: Frühjahrsputz, Fasten, Fitnessstudio. Kommt dir bekannt vor? Was jedoch vielleicht neu für Dich sein könnte: Diese drei Neujahrsvorsätze kann man auch aufs Digitale übertragen. Wie? Das erklären wir Dir gerne.
Digitaler Frühjahrsputz
Mal so richtig aufzuräumen und Altlasten loszuwerden, kann richtig guttun. Ob Keller, Rumpelkammer oder Kleiderschrank: Irgendwo findet sich immer etwas, das man seit Jahren nicht mehr in der Hand hatte und vermutlich auch die nächsten Jahre nicht brauchen wird. Manches lässt sich noch verkaufen, einiges verschenken und anderes ist nur noch für die Mülltonne zu gebrauchen. So oder so: Danach fühlt man sich oft befreit und leichter.
Was für den Krempel in Deiner Wohnung gilt, kann auch für Dein digitales „Zeug“ funktionieren. Kleiner aber netter Nebeneffekt: Ausmisten verschafft Dir nicht nur Platz für Neues, sondern kann mitunter auch deine digitalen Geräte wieder schneller laufen lassen. Und mal ehrlich: Verdrehst Du nicht auch oft die Augen, wenn Du mal wieder an einem Ladebalken hängen bleibst?
Der digitale Frühjahrsputz lässt sich klein oder groß gestalten, je nach Motivation und angesammeltem Kram. Was Du beispielsweise alles ausmisten könntest, haben wir in dieser Liste für Dich zusammengestellt. Natürlich kannst Du der Liste nach Belieben noch weitere Punkte hinzufügen.
Ideen für Deinen digitalen Frühjahrsputz
- Festplatte auf Deinem Computer
- Deine mobilen Datenträger, zum Beispiel externe Festplatte(n), USB-Sticks oder SD-Karten
- Fotos, Kontakte, Apps und Startbildschirm auf Deinem Handy
- Freund*innen, Abos und alte Chats in Deinen sozialen Netzwerken
- Deine Medienträger, beispielswiese CD, DVD, Blu-Ray und Videospielen
- Alte technische Geräte, die Du nicht mehr brauchst, beispielsweise alte Handys, die defekte elektrische Zahnbürste oder der verstaubte Videorekorder
In diesem Blogbeitrag zeigen wir Dir beispielsweise, wie Du Deine Profile bei Instagram, Facebook und Twitter aufräumst. Das verschafft Dir nicht nur mehr Privatsphäre, sondern womöglich auch einen übersichtlicheren Newsfeed.
Digitales Fitnessstudio
Gemeint ist hiermit nicht etwa, dass Du Dir nun eine Spielekonsole mit Bewegungssensoren zulegen und ExerGames rauf und runter zocken sollst.
Auch musst Du keinen teuren Vertrag in einem super modernen Hightech-Fitnessstudio abschließen. Was wir im Sinn haben, wenn wir ans digitale Fitnessstudio denken, ist Dich fit im Digitalen zu machen. Oder, um es einfacher auszudrücken: Die Rede ist von Digitalkompetenz oder auch Medienkompetenz. Wobei die Definition davon gar nicht so einfach ist. Konzepte von Medienkompetenz gibt es nämlich einige. Am einflussreichsten ist jedoch das vom Medienpädagogen Dieter Baacke. Er unterteilt Medienkompetenz in vier Dimensionen, um verschiedene Gesichtspunkte unseres Umgangs mit Medien zu beleuchten. Diese vier Dimensionen sind:
- Medienkritik
- Medienkunde
- Mediennutzung
- Mediengestaltung
Was genau sich hinter diesen vier Teilaspekten von Medienkompetenz versteckt, kannst Du hier nachlesen.
Und wie wirst Du nun digital fitter? Glücklicherweise gibt es im Internet viele Seiten, Podcasts und kostenfreie Webinare, die Dir helfen können, die digitale Welt, ihre Chancen und Risiken besser zu verstehen. Hier ein paar Empfehlungen:
- Internetseiten: webcare+, Klicksafe, Mobilsicher, Handysektor, Selbsthilfe sicher im Netz, Initiative Schau hin!, Juuuport, Initiative Gutes Aufwachsen mit Medien, Frag Zebra, Studio im Netz, Netzpolitik.org
- Podcasts: Medially, Game of Phones, Behind the Screens
- Webinare: webcare+, Digitale Helden, Juuuport, Studio im Netz
Digitales Fasten
Die Fastenzeit im Jahr 2022 beginnt am Mittwoch, 2. März, und endet am Donnerstag, 14. April. Die üblichen Fasten-Objekte sind Süßigkeiten, Fleisch, Zigaretten oder Alkohol. Aber auch digitales Fasten wird immer mehr zum Trend. Warum? Gründe für den Verzicht aufs Internet gibt es viele. In einer Umfrage nannten die Befragten beispielsweise:
- Mehr Zeit für Dich selbst (67 %)
- Weniger Stress (61 %)
- Häufiger mit Deinen Freund*innen und Familie treffen (61 %)
- Auf wichtige Aufgaben konzentrieren (57 %)
- Abschalten und mehr schlafen (56 %)
- Ruhiger werden (55 %)
- Mehr Zeit für Deine (anderen) Hobbys (50 %)
Ganze 65 Prozent der deutschen Bevölkerung halten Fasten für sinnvoll, Fast die Hälfte der Befragten hat sogar schon einmal selbst gefastet. Vier von zehn Befragten können sich vorstellen, in der Fastenzeit auf den Fernseher zu verzichten. Komplett auf Handy oder Computer möchten nur drei von zehn verzichten.
Ideen für Dein digitales Fasten
Ganz so radikal muss es in der Fastenzeit aber gar nicht laufen. Unser Tipp: Fang erstmal klein an! Faste beim ersten Mal nur ein bestimmtes Online-Angebot. Steigern kannst Du dich immer noch. Hier haben wir fünf Ideen für Digitales Fasten für Dich zusammengestellt.
Eine Leserin vom webcare+ Blog hat sich beispielsweise mal am WhatsApp-Fasten versucht. Ihren Gastbeitrag dazu kannst du hier nachlesen. Und unsere Projektkoordinatorin Saskia hat ausprobiert, E-Mails und Netflix zu fasten. Wie es ihr damit ergangen ist und was sie für Alternativen gefunden hat, kannst Du hier nachlesen: E-Mails fasten / Netflix fasten.
webcare+ wünscht Dir einen guten Start ins neue Jahr!
Auch im nächsten Jahr sind wir wieder für Dich da – mit wöchentlichen Blogartikeln, zwei kostenfreien Webinaren, unserem bundesweiten Veranstaltungskalender, unserem Hilfe-Finder, einer Wissensdatenbank rund um Mediensucht und ein bisschen Social Media-Gezwitscher auf Facebook, Twitter und Instagram. Außerdem planen wir auch in 2022 wieder eine Aktion im Freien, ähnlich wie unsere Roadshow 2021. Vielleicht kannst Du uns sogar beim Hessentag in Haiger antreffen. Und einen Themenmonat wird es im Oktober natürlich auch wieder geben. Mehr dazu verraten wir euch aber erst im nächsten Jahr.
Damit verabschieden wir uns in die Winterpause. Den nächsten Blogbeitrag gibt’s am 13. Januar 2022. Egal, für welchen der Neujahrsvorsätze Du Dich entscheidest (oder ob überhaupt): Das Team vom webcare+ wünscht Dir einen guten Rutsch ins Neue Jahr und für 2022 digital wie analog alles Gute!