Mal kurz abschalten wollen, ist ein häufiger Grund, wenn wir nach dem Smartphone greifen.
Geht das? Setzen wir uns dann nicht noch mehr Informationen und Reizen aus, die unser Gehirn verarbeiten muss?
Ja, das tun wir!
Kann es dennoch funktionieren, mit dem Smartphone abzuschalten?
Wenn es darum geht, wirklich einen Moment Ruhe zu genießen, nein.
Doch wie sieht es mit diesen lästigen Wartezeiten aus, die wir gerne mit dem Smartphone verbringen, Wartezeit auf einen Termin/Verabredung oder die Zeit in Öffentlichen Verkehrsmitteln? Manchmal sind es nur wenige Minuten, Zeiten in denen wir uns langweilen.
Langeweile ist nichts schlechtes, Langeweile ermöglicht Kreativität!
Bewusst entscheiden
Entscheide bewusst, wie du diese Zeiten verbringen möchtest. Lass nicht das Gerät entscheiden, welche App Du aufrufst! Oft haben wir es uns angewöhnt, unsere Kanäle nacheinander durch zu checken. Such dir einen Kanal aus, bevor du nach dem Gerät greifst. So behältst du selbst die Kontrolle, auch bei kleinen Entscheidungen, es wird sich gut anfühlen.
Bewusst hinsehen
Einmal schnell durch die Timeline scrollen, Likes verteilen, vielleicht sogar mal einen Kommentar.
Wenn wir uns jetzt bewusst für einen Kanal entschieden haben, können wir uns vielleicht auch mal die Zeit nehmen, hin zu sehen. Anstatt ständig kurz, vielleicht lieber seltener, dafür aber richtig. Instagram ist hierfür ein schönes Beispiel. Instagram ist ein Bilderbuch, es lässt sich wunderbar durch die Timeline scrollen und ab und zu ein Herz verteilen, ohne wirklich wahrzunehmen, was auf dem Bild ist.
So rauschen bunte Farben an uns vorbei. Was haben wir davon? Herzen verteilt, Menschen Aufmerksamkeit geschenkt, damit sie auch unsere Bilder liken. Hat uns das wirklich weiter gebracht? Messen wir unseren Selbstwert an der Zahl der Likes?
Wie wäre es, wenn es um Bilder ginge? Auf Instagram gibt es tatsächlich viele schöne Bilder, schau hin! Unter den Bildern stehen sogar Texte, die man lesen kann, bei denen man mitreden kann.
Gedankenexperiment
Stell dir vor, Du nimmst Dir ein paar Minuten Zeit. Schaust Dir die Bilder an. Genießt die Ästhetik. Träumst dich weg bei einer schönen Urlaubs- oder Landschaftsaufnahme. Lachst herzlich bei einem lustigen Bild oder nimmst bewusst wahr, was deine Freunde gerade machen. Liest sogar ihre Texte und schenkst ihnen Aufmerksamkeit, indem du einen Kommentar hinterlässt.
Könnte die Plattform so für dich einen Mehrwert haben?
Genuss und vielleicht sogar Information?
Dein Leben, deine Plattform, deine Entscheidung
Dir gefallen nicht alle Bilder? Natürlich nicht. Schau mal in die Profile, wenn dir die Bilder nicht gefallen und frag Dich, warum Du der Person folgst. Entscheide selbst, wem Du folgst und welche Bilder Du sehen möchtest.
Probier es aus, bewusst und mit Genuss. Wenn du es nicht genießen kannst, es dir keine Freude bereitet, ist es vielleicht die falsche Plattform.
Andere Soziale Netzwerke
Instagram ist nur ein Beispiel, dasselbe gilt auch für die anderen Social Media Kanäle. Bei Pinterest ist es analog, denn auch diese Plattform ist ein Bilderbuch.
Facebook beispielsweise ist ein wenig komplexer, da es eine Varianz im Angebot gibt, Bilder, nur Text oder Videos … Aber ist es nicht gerade dann noch wichtiger, bewusst hinzusehen, statt durch die Reizüberflutung durch zu wischen?
Algorithmen
Es bestimmen doch eh die Algorithmen, was ich sehe … Sie bestimmen aber nicht, was dir gefällt!
Mit deinen Interaktionen nimmst Du Einfluss auf die Algorithmen. Wahllos Likes zu verteilen, verbessert deine Timeline daher ganz und gar nicht, gezielte Aufmerksamkeit auf das, was Dich interessiert schon. Algorithmen bestehen nämlich aus Logik, nicht aus Willkür.
Johannes Mirus hat hier mal ein interessantes Experiment gestartet.
Fazit
Lass nicht Dein Smartphone oder die Algorithmen bestimmen, was du siehst. Lebe dein Leben, genieße es und genieße auch deine Social Media Kanäle. Alle. Einzeln. Bewusst. Probier‘ es mal aus und berichte gerne in den Kommentaren, wie Du es erlebt hast.
Kleines Geheimnis: Die Menge der News bleibt dieselbe, egal, wie oft du nachsiehst.