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Ein aufgeklappter Laptop zeigt die alte Webcare Webseite.

Foto: webcare+

Ein Rückblick auf fünf Jahre webC@RE

03 März 2018

Aus webC@RE wird nun webcare+. Wie Phönix aus der Asche entstand diese neue Plattform. Doch was will webcare? Wer war der alte Phönix? Und wer ist der Neue?

Das alte Webcare-Logo bestand aus vielen bunten Kreisen mit Symbolen drin.

Bild: webcare+

Die ursprüngliche Idee

Ich klick mich weg…! Das muss nicht so sein!

Das Internet, mit all seinen Facetten, bietet Raum für Information, für soziale Kontakte und ist in unserer Freizeit, aber auch im Beruf, nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken. Doch ab wann ist viel Zeit im Internet zu viel? Ab wann wird der PC, als Nabel zur digitalen Welt, zum Problem und wo gibt es Hilfe und Unterstützung?

Von diesen Fragen geleitet, gab die Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS) eine Studie zu den „Wirksamkeitsfaktoren von Selbsthilfegruppen für Menschen mit einem dysfunktionalen oder pathologischen Gebrauch von PC / Internet“ in Auftrag. Der Social Media – Manager und Suchttherapeut Benjamin Wockenfuß führte die Studie durch und kam zu dem Ergebnis, dass klassische Selbsthilfegruppen kaum von Personen mit exzessiver Mediennutzung in Anspruch genommen werden. Die HLS reagierte und initiierte in Kooperation mit der TK in Hessen das Projekt webC@RE – eine Onlineplattform, in deren Zentrum eine virtuelle Selbsthilfegruppe für Betroffene und Angehörige stand.

Projektstart 2013 – Der erste Phönix

WebC@RE ging am 1. Juli 2013 unter der Leitung von Social Media-Manager und Suchttherapeut Benjamin Wockenfuß online und war zu diesem Zeitpunkt bundesweit das erste und einzige Projekt für Menschen mit „problematischem Nutzungsverhalten am PC“.

Benjamin Wockenfuß, ehemaliger Projektleiter von Webcare, sitzt am Schreibtisch.

Foto: webcare+

Die Ziele von webC@RE:

  • Eine virtuelle Plattform für Informationen und Austausch bieten, die sich dem Selbsthilfegedanken verpflichtet fühlt.
  • Den Grundgedanken der Selbsthilfe in den virtuellen Raum übertragen: Selbsthilfe geschieht durch die Begegnung und das Gespräch mit Menschen in einer ähnlichen Situation.
  • webC@RE als Brücke zur Überwindung der Isolation vor dem PC:
    • Informationen über das gesamte Themenfeld
    • Selbsttest
    • Teilnahme an einer virtuellen Selbsthilfegruppe
    • Unterstützung, um Hilfe in der „realen Welt“ zu finden

Im April 2014 wurde webC@RE von der Bundesdrogenbeauftragten Marlene Mortler zum Projekt des Monats ernannt.

Selbsthilfegruppen

WebC@RE bot von 2013 bis 2014 virtuelle Selbsthilfe in drei Stufen an:

  1. Motivationsgruppe – Einstiegsgruppe
  2. Moderierte Selbsthilfegruppe, Moderation durch den Projektleiter Benjamin Wockenfuß, der möglichst wenig in die Gespräche eingriff. Die User selbst sollten zunehmend Eigenverantwortung in der Gruppenarbeit übernehmen.
  3. Eigenständige virtuelle Selbsthilfegruppe für die webC@RE den virtuellen Raum zur Verfügung stellte und als Ansprechpartner fungierte.

Diese Gruppen fanden wöchentlich mit 5 bis 15 Teilnehmern statt.

Der zweite Phönix 2015

Medienpädagoge Patrick Durner übernahm 2015 die Projektleitung, führte die virtuellen Selbsthilfegruppen weiter und erstellte im Sinne der Projektidee, Menschen dort abzuholen, wo sie mit ihren Problemen unterwegs sind, eine Facebook-Seite zum Projekt. Außerdem wurde das Projekt in der Gamer-Szene online wie offline vorgestellt und die Diskussion zum Thema Computerspielsucht angeregt, sowie Teilnehmer und Teilnehmerinnen  für die Selbsthilfegruppe gefunden.

Das Angebot der Selbsthilfegruppe änderte sich mit der Nachfrage. Neben einer Gruppe für Betroffene wurde auch eine virtuelle Selbsthilfegruppe für Eltern betroffener Kinder durchgeführt.

Patrick Durner war auf diversen Veranstaltungen unterwegs, baute so die Bekanntheit des Projekts weiter aus und vernetzte sich aktiv mit Fachkollegen und Fachkolleginnen. Er besuchte beispielsweise die gamescom und erzielte großes Interesse mit dem Angebot, die digitale Balance mit einer Slackline zu veranschaulichen.

Der Infostand von Webcare auf der Gamescom.

Foto: webcare+

Der dritte Phönix 2018 – Aus WebC@RE wird webcare+

2018 bekommt WebC@RE nun ein neues Gesicht, einen neuen Namen, ein neues Logo, eine neue Plattform mit mehr Themenvielfalt.

webcare+ ist ein Portal mit zunehmend wachsenden Beiträgen für Betroffene von problematischer Mediennutzung und deren Angehörige, für Fachkollegen und Fachkolleginnen sowie für alle Interessierten, die mehr über Chancen und Risiken digitaler Medien erfahren möchten. Dabei basiert webcare+ weiterhin auf dem Gedanken der Selbsthilfe, möchte informieren, einen Austausch anregen und eine Brücke zu lokalen Hilfeangeboten sein. Das Herzstück von webcare+ ist unser Magazin.

Aus bisher einem Phönix werden nun zwei: Verena Röhr und Stephanie Braun. Verena Röhr leitet das Projekt in der HLS. Stephanie Braun ist Psychologin und für die Inhalte auf webcare+ zuständig. Mehr Informationen zum Projekt und den Personen dahinter findest Du hier.

Wir wünschen Euch viel Spaß beim Stöbern und Lesen!


Du möchtest wissen, was aus den vorangegangenen Projektleitern geworden ist?

Patrick Durner hat sich selbstständig gemacht und ist im Bereich Betriebliche Suchtprävention tätig.

Benjamin Wockenfuß leitet das Projekt „DigiKids“ der Hessischen Landesstelle für Suchtfragen e.V. in Kooperation mit der Techniker Krankenkasse. Digikids ist ein Medienkompetenzprojekt, das bereits im Kindergarten ansetzt und seit April 2017 am Start ist. Ziel ist es, Kinder zu befähigen, sich in digitalen Lebensräumen souverän zu bewegen, anstatt von ihnen beherrscht zu werden.

Ein Soldat geht mit einer Waffe in der Hand auf ein Kampfszenario zu. Faszination Shooter Games Auf einem Tisch liegt ein Smartphone, dessen Bildschirm die Anmeldeseite von Facebook zeigt. Danaben liegt mit Scrabble-Buchstaben die Wort-Kombi "Social Media". Soziale Netzwerke - Licht- und Schattenseiten
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