Mediennutzung und Mediensucht in Zahlen
Tägliche Online- bzw. Medienzeit
Die ARD/ZDF Medienstudie ermittelt die tägliche Online- bzw. Medienzeit seit dem Jahr 2000. Im Jahr 2015 wurde die Datenerhebung verändert, wodurch eine Absenkung der Ergebnisse erfolgte. Bis zum Jahr 2023 wurde die tägliche Onlinezeit gemessen, ab dem Jahr 2024 die gesamte Medienzeit – online und offline -, was einen sprunghaften Anstieg der Messwerte zur Folge hatte.
Tägliche Onlinezeit von Jugendlichen
Die JIM-Studie befragt jedes Jahr Jugendliche im Alter von 12 bis 19 Jahren über ihr Mediennutzungsverhalten (n=1200). Die Grafik zeigt die Entwicklung der täglich (Montag bis Freitag) online verbrachten Zeit. Die Zahlen basieren auf Selbsteinschätzungen der Jugendlichen. Der Anstieg der Onlinezeit im Jahr 2013 lässt sich durch die geänderte Fragestellung erklären: Bis einschließlich 2012 ging es ausschließlich um Kommunikation, die online stattfand. In 2013 wurden weitere Nutzungsbereiche aufgenommen und explizit nach Spielen, Recherche und Unterhaltung (Musik, Videos und Bilder) gefragt.
Prävalenz von Internetabhängigkeit
Die PINTA-Studie wurde vom Bundesministerium für Gesundheit in Auftrag gegeben und an der Universität Lübeck von 2010 bis 2011 durchgeführt.Die Grafiken zeigen die geschätzte Prävalenz für das Vorliegen einer Internetabhängigkeit nach Altersgruppe und Geschlecht differenziert. Befragt wurden 15.024 Personen im Alter von 14 bis 64 Jahren.
Problematische Internetnutzung bei jungen Menschen
Das Bundesinstitut für öffentliche Gesundheit (BIÖG, ehemals Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, BZgA) erhebt in mehrjährigen Abständen die Drogenaffinität von Jugendlichen in Deutschland. Seit 2011 beinhaltet die Studie auch Zahlen zur Computer- und Internetnutzung. Im Jahr 2019 wurden in einer deutschlandweiten Repräsentativbefragung 7.000 Menschen zwischen 12 und 25 Jahren befragt.
Pathologische Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen
Seit 2019 führt das Deutsche Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ) am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf (UKE) eine Längsschnittstudie zum Mediennutzungsverhalten von Kindern und Jugendlichen (10 bis 17 Jahre) in Deutschland durch. Die Studie umfasst mittlerweile sieben Messzeitpunkte zwischen 2019 und 2024 und ermöglicht somit Entwicklungen vor, während und nach dem Pandemiezeitraum abzubilden.
Problematische Mediennutzung in der ambulanten Suchthilfe
Der „Fünfte Suchtbericht für das Land Hessen“ gibt an, wie viele Personen pro Jahr von 2011 bis einschließlich 2015 Suchtberatungsstellen in Hessen mit einem problematischen Mediengebrauch aufgesucht haben. Der „Sechste Suchtbericht für das Land Hessen“ benennt diese Zahlen für die Jahre 2018 bis 2020. Für die Jahre 2016 und 2017 gibt es keine Zahlen.
Hauptproblem Mediennutzung in der ambulanten Suchthilfe
Im Auftrag der Hessischen Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS) erhebt das Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (ISD) Zahlen zur ambulanten Suchthilfe in Hessen. Dabei wird auch nach der Hauptproblemlage, also dem hauptsächlich genutzten Suchtstoff, der Personen gefragt. Im Jahr 2018 wurde die Erhebungsmethode geändert.
Problematische Mediennutzung bei Menschen
mit einer stoffgebundenen Abhängigkeit.
Menschen, die Suchterkrankung haben, können gleichzeitig auch anfälliger für die Entwicklung einer Mediensucht sein. In den Einrichtungen der Jugendberatung und Jugendhilfe e. V. (JJ) ist das Thema Medienkonsum – insbesondere im Kontext der Suchtprävention – immer wieder präsent. Wie intensiv die Menschen, die der Verein wegen einer stoffgebundenen Abhängigkeit berät oder behandelt, Medien wirklich nutzen, wurde in einer internen Studie erfasst. Im Zeitraum November 2021 bis März 2022 wurden dazu 136 Personen befragt. Befragt wurden nur Personen, die bereits mit einer stoffgebundenen Abhängigkeit oder pathologischem Glücksspiel als Erstdiagnose ins Hilfesystem eingemündet waren. Menschen, die aufgrund eines medienbasierten abhängigen Verhaltens als Hauptproblematik die Einrichtungen aufsuchten, waren von der Studie ausgenommen.